Ändert sich gerade etwas im Anlagebereich für Nachhaltigkeitsfonds? Bisher waren nachhaltige Fonds und andere Nachhaltigkeits-Finanzprodukte vor allem etwas für Enthusiasten. Das scheint sich inzwischen zu ändern.

Werden Nachhaltigkeits-ETF rentabler als in der Vergangenheit?

Es gibt Anzeichen, dass die Rentabilität von Nachhaltigkeits-ETFs und anderen Fonds im Unterschied zu früher attraktiv für Investoren wird. Es geht nicht mehr allein darum, tanzende Eisbeeren auf dem Nordpool zu retten.

Der Druck auf große, börsennotierte Unternehmen, nimmt von zwei Seiten zu. Entscheidend ist jedoch eine Marktentwicklung, die im Bewusstsein der Öffentlichkeit und bei vielen Bürgern noch nicht angekommen ist.
Der Durchbruch bei Solarspeichern hin zur Rentabilität ist geschafft. Und das sogar ohne staatliche Fördermittel. Vor allem geht die technologische Entwicklung weiter. Schon jetzt lässt sich eine kWh Strom zum Preis von 10 Cent zwischenspeichern.
Auch Solarstrom lässt sich inzwischen mit der neuesten Generation an Photovoltaik-Anlagen bereit knapp unter 10 Cent pro kWh produzieren.
Endverbraucher zahlen ca. 28 Cent für den Strom beim Versorger, können jedoch eigenen und sogar zwischengespeicherten Strom günstiger selbst günstiger produzieren.
Dabei sind zukünftige Strompreissteigerungen für konventionellen Strom gar nicht eingepreist. Ebensowenig die früher oder später anstehende zusätzliche Belastung mit CO2-Zertifikaten. 
Im Gegenzug wir für Oko-Strom die Kostenbelastung von 50-Prozent des Strompreises allein durch staatlich auferlegte Gebühren zukünftig wahrscheinlich abgesenkt werden, weil die verbindlich zugesagte Energiewende anders nicht zu meistern sein wird.
Die letzten Auktionen für Windparks wurden ohne staatliche Förderzusagen abgeschlossen. Wohl auch aufgrund der stark gesunkenen Preise für die Produktion erneuerbarer Energien, beschließen immer mehr Großkonzerne, nur noch Ökostrom zu verwenden. Dieses Beispiel übt sozialen Druck auf andere Konzerne aus, dem nachzufolgen.
Natürlich ist Nachhaltigkeit noch viel mehr als nur der Bereich der Erneuerbaren Energien, die allerdings mit Blick auf die CO2 und Belastung der Luftqualität in deutschen Großstädten eine hohe Bedeutung haben.
Dass es hierbei nicht nur um Gutmenschentum und Eisbären gehen wird, sondern um knallharte Rentabilitätsaspekte, zeigt sich an einem wichtigen Faktum. 
Es entstehen immer mehr (Pensions-) und (Staats-)Fonds, die es als finanzielles Risiko erachten, in Aktien von Firmen zu investieren, die mit Kohle, Öl und Gas (noch) Geld verdienen. 
Die Tendenz ist eindeutig. Im letzten Jahr (2017) wurde zum ersten Mal global mehr in erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten als in konventionelle Kraftwerke investiert. Das globale Verhalten der Investoren im Energieerzeugungssektor ist sicher nicht von Emotionen, sondern von Renditeerwägungen getrieben.
Wahrscheinlich werden Anleger, die frühzeitig in breit gestreute Nachhaltigkeits-ETFs investieren eine hohe Rendite erwirtschaften.
Wichtig ist es dabei, tatsächlich breit zu investieren. Nur auf enge Sektoren wie Solarenergie zu setzen, hat Investoren in der Vergangenheit auch hohe Verluste gebracht, zu einer Zeit allerdings, als Solarstrom viel teurer produziert wurden. Außerdem machten asiatische Neueinsteiger anderen Photovoltaik-Anlagen-Produzenten starke Billigkonkurrenz.

Socially Responsible Investment (SRI)

SRI bedeutet „Socially Responsible Investment“, also gesellschaftlich verantwortungsbewusste Geldanlagen. 
Darunter lassen sich äußert verschiedenartige Konzepte zusammenfassen. Zum Teil werden 200-300 Kriterien ethischer, sozialer und ökologischer Art abgefragt, bevor investiert wird.

Kritische Branchen wie CO2-Produzenten aus der Ölindustrie oder Waffenproduzenten werden ausgeschlossen. Teilweise wird bei aktiven Fonds auch gezielt Druck auf Vorstände ausgeübt, um auf unterschiedlie Art und Weise im Unternehmen nachhaltiger zu werden.

Das ist die zweite Seite die Druck ausübt, die der Entscheider großer Anlagefonds. Konzerne, die langfristig weder ähnlich ökologisch noch sozial verantwortlich verhalten, verschwinden zunehmend von der Liste der Investoren. Sozial verantwortliches Verhalten bezieht sich dabei nicht nur auf die eigene Belegschaft, sondern auch auf Mitarbeiter bei Lieferanten / Produzenten und andere externe Beteiligten im Umfeld eines Konzerns.

Anlagekriterium ESG für Aktienfonds

Der Aufwand die richtigen Aktiengesellschaften für nachhaltige Fonds herauszufiltern ist mitunter beträchtlich. Doch dafür gibt es inzwischen spezialisierte Institute, die Unternehmen nach bestimmten ökologischen und gesellschaftspolitischen (sozialen) Merkmalen und nach ihren Methoden der Unternehmensführung analysieren. In der Fachsprache redet man von ESG-Kriterien.  ESG bedeutet environment, social und governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Beispielsweise werden auch Kontrollen zur Einhaltung internationaler Standards zum Thema Kinderarbeit und anderer Faktoren eingefordert.
Kein Wunder also, dass immer mehr Normal-Anleger das Renditepotential von gebührenarmen Nachhaltigkeits-ETF für sich entdecken und mindestens als Beimischung mit ins Depot legen.
Bei der Vielfalt an Kriterien und der unterschiedlichen Zusammensetzung sowie Streuung (verbunden mit dem vorübergehenden Verlustrisiko) der ETFs und sonstigen Fonds ist es mühsam für Anleger sich im Dschungel der Angebote zurecht zu finden.

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