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Foto: Lupo, Pixelio.de

Neben den klassischen ETFs gibt es seit einiger Zeit, aber erst wenige Jahre zunehmend in Medien beschrieben, Smart-Beta-ETFs oder auch als Faktor-ETFs bezeichnete Fonds. Diese Fonds erlauben es, die eigenen persönlichen Vorlieben entsprechend der Risiko- oder Chanceneinschätzungen bei der Anlage in Investmentfonds ohne Fondsmanager umzusetzen. Vor allem sind sie nicht wie die klassischen Indizes nur nach Kapitalgewichtung sortiert. Es werden unterschiedliche Kennzahlen benutzt, um mutmaßlich schlechtere Aktien oder Wertpapiere auszusortieren.

Inzwischen sind diese Smart-Beta-Fonds preiswerter und transparenter als früher. So kostet der Wisdom Tree Europe SmallCap Dividend ETF nur 0,38 Prozent an jährlichen Verwaltungsgebühren. Der Fonds, der von Morningstar fünf Sterne erhält, setzt auf dividendenstarke kleinere europäische Unternehmen, auch als Nebenwerte bezeichnet. Zahlreiche Experten schätzen an diesem Ansatz, dass ein Teil dieser kleinen Unternehmen früher oder später zu den größten Unternehmen gehören wird und mit diesem Wachstum einem solchen Fonds erhöhte Renditen einbringen könnte.

Ein anderer Ansatz ist ein Multifaktor-Ansatz. Lyxor bietet dabei die fünf Faktoren Low Size, Value, Quality, Low Beta (unterdurchschnittliche Wertschwankungen) und Momentum im Lyxor J.P. Morgan Multi-Factor Europe Index UCITS ETF (PDF) (WKN LYX0T7) an. Der Anleger erhält somit möglichst unterbewertete Qualitätswerte, die eine positive Wertentwicklungstendenz aufweisen. Das zumindest sollen die von Software monatlich überprüften Kennzahlen statt teuer bezahlter Fondsmanager gewährleisten.

Auswahlsprozess eines Smart-Beta-ETF

Die Auswahl findet auf Grundlage der ca. 440 Aktien des MSCI Europe statt. Aus diesem Referenzindex werden für jeden Faktor die 40 Aktien mit dem höchsten Bewertung herausgesucht. Jeder Faktor wird gleichgewichtet. Da Werte doppelt vorkommen, umfasst der Index aktuell 172 Aktien.
Ein Beispiel ist die These der “geringen Volatilität” Low Beta genannt. Viele Investoren tendieren dazu, Werten mit großen Preisschwankungen besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und sie so häufiger zu kaufen. Schwankungsärmere Papiere werden weniger beachtet und bleiben so auch einmal länger unterbewertet. Doch auf Dauer glänzen sie deshalb mit einer besonders guten Wertenwicklung. Ebenso dienen dazu die Kennzahlen Kurs-Gewinn-Verhältnis oder Kurs-Buchwert-Verhältnis sowie die nicht einfach zu errechnende generelle “Qualität” einer Aktiengesellschaft. Allerdings sollten Anleger sich bei derartigen Strategien sicher sein und sie auch in regelmäßigen Abständen mit der zugehörigen Indexentwicklung vergleichen.